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Überruhr

Chronik

Unser Stadtteil
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Frühgeschichte

Am Sonderfeld in Überruhr fand man die wohl ältesten Zeugnisse einer Besiedelung in diesem Gebiet, wobei es sich um die Teile früherer Eisenverarbeitung handelt. Gefunden wurden Reste sogenannter Rennöfen aus der jüngeren Eisenzeit im Zeitraum von etwa 800 v. Chr. bis Christi Geburt. Mitte der 1960er Jahre fand man bei der Erschließung des Wohngebietes Sonderfeld, westlich der Straße Lehmanns Brink, weitere Erkenntnisse über eine Besiedlung des heutigen Überruhr. Dabei handelte es sich um Überreste einer germanischen Siedlung der Brukterer aus dem 2. und 3. Jahrhundert n. Chr. Zu den Funden gehören auch Keramiken aus der römischen Rheinprovinz. So erhielt die Straße Bruktererhang 1966 ihren Namen. Diese Siedlung könnte identisch mit dem in der Geographike Hyphegesis des Klaudios Ptolemaios aufgeführten Navalia sein.


Hinsel, ehemalige Bauerschaft und einer der beiden Ortsteile von Überruhr, wurde urkundlich erstmals 1092 erwähnt. Eine Urkunde bezog sich auf den Hinseler Hof, dieser musste später dem Marktplatz und einem Einkaufszentrum weichen. Die Herkunft des Namens Hinsel ist unklar, vielleicht weist er auf eine Ansiedlung in einer Niederung mit stehendem Gewässer hin. Die Endung sel bezeichnete nämlich im Altsächsischen eine Niederung oder ein stehendes Gewässer. Aus dem 18. Jahrhundert stammt der spätere Hof Springob, der zu dieser Zeit etwa 62 Morgen Land besaß. 1834 wurde J. A. Springob Eigentümer dieses Hofes. Man findet auch die Schreibweisen Springopshof, Springfeld und Springhoff, so dass 1961 die Straße Springhoffsfeld in Hinsel ihren Namen erhielt[3]. Heute befindet sich in Hinsel ein großes Areal zur Trinkwassergewinnung.

Holthausen, die andere ehemalige Bauerschaft und Ortsteil von Überruhr, wurde urkundliche erstmals 1054 erwähnt. Der Name leitet sich ab von zu den Häusern im Gehölz.


Bergbau

Der Ruhrbergbau zieht 1673 mit der Zeche Mönkhoffsbank im Wichteltal am linken Ruhrufer nach Überruhr ein. Heute findet man dort Reste eines Bruchstein-Schachtgebäudes. Die ehemalige Schmiede ist umgebaut und als Wohngebäude noch vorhanden. Durch eine von Pferden angetriebene Eisenbahn war der Schacht später mit dem ab 1837–1838 angelegten Holteyer Hafen (einem Sicherheitshafen für die Ruhrschifffahrt) und der Zeche Vereinigte Charlotte verbunden. Zu den späteren Anlagen zählt die Zeche Heinrich.


Größere Ansiedlungen entstanden infolge des Zuzugs von Arbeitern für den entstandenen Bergbau etwa Ende des 17. Jahrhunderts. Weitere Bebauung kam um 1860 zur Zeche Vereinigte Gewalt, die in der Mitte des 19. Jahrhunderts die größte und tiefste Grube im Ruhrgebiet war. Dazu kam die Zeche
Heinrich, deren Förderturm noch heute steht, und wo einst etwa 3000 Menschen arbeiteten. Nach kompletter Stilllegung 1968 endete der Bergbau in Überruhr.
Zugehörigkeiten

Die beiden Bauerschaften Hinsel und Holthausen gehörten zum Damenstift Rellinghausen, wohin die Bewohner mit einer Fähre zur Kirche gehen mussten. So waren die meisten Überruhrer Bauern Lehnsabhängige des Stiftes. Nach der Säkularisation im Jahre 1803 wurden die Bauern frei und die Ortschaften wuchsen durch die Zuwanderung von Bergleuten. Seit 1816 gehörten Hinsel und Holthausen zur Bürgermeisterei Steele, seit 1856 Steele-Land. Innerhalb der Bürgermeisterei Steele-Land bildeten Hinsel und Holthausen die Gemeinde Überruhr.[4] Überruhr wurde 1894 zu einer eigenen Bürgermeisterei erhoben, in der Theodor Heider bis 1903 erster Bürgermeister war. Am 1. August 1929 erfolgte die Eingemeindung zur Stadt Essen.



Bürgermeister:

   1894–1903: Theodor Heider
   1903–1924: Adolf von Auer
   1925–1934: Josef Hermanns

Wappen



Blasonierung:„In Grün ein silberner (weißer) gestürzter Wellensparren dazwischen in Rot ein silberner (weißer) Kreuzschargen oder Sonnenrad mit schwarzem Auge.“

Das Wappen wurde von Kurt Schweder entworfen und hatte nie offiziellen Charakter. Ende der 1980er Jahre schuf der Heraldiker für alle Essener Stadtteile Wappen. Sie sind inzwischen von der Essener Bevölkerung gut angenommen worden. Das Wappen ist ein sogenanntes "redendes Wappen"; in Urkunden des Stifts Rellinghausen wurden die Bauerschaften Hinsel und Holthausen schon früh als "Over Rore" und "Overruhr" genannt. Das Wappen deutet in Form des Wellensparrens darauf hin. Der Kreuzschargen ist ein heraldisches Sonnensymbol; ein glücksbringendes und unheilabwehrendes germanisches Zeichen als Hinweis auf die zahlreichen germanischen Bodenfunde.

(Quelle: Wikipedia)
Letztes Update 23.03.2024
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